Rauminstallationen

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klaustrophobische küche

Klaustrophobische Küche neu

Bei der Ausstellung im Semperitwerk wählte ich für die „Klaustrophobische Küche“ den Schornsteinraum als adäquat für meine Präsentation und installierte u.a. eine Fotodokumentation der abgelebten Küche meiner Mutter.

Am Ausstellungswochenende gab es jedoch einen extremen Wettersturz, es regnete, regnete, regnete, stürmte und als ich zur Eröffnung nach Traiskirchen kam, gammelte die Fotodokumentation zerrissen, zum Teil aufgeweikt, an zwei Nägeln noch lose baumelnd traurig und desolat im Schornsteinraum. Die anderen Exponate hatten eine ähnliche Behandlung durch die Witterung erfahren. Während des Wochenendes regnete es weiter, der Schorsteinraum entwickelte sich zum Feuchtbiotop, er hatte nämlich nur ein sehr ramponiertes Dach und auch in den Wänden fehlten viele Ziegel. So war ich dauernd damit beschäftigt, verzweifelt irgend etwas ins Trockene zu retten. Schweren Herzens beschloss ich, das meiste, darunter auch die Fotodokumentation vor Ort zu entsorgen, entschied mich aber im letzten Moment anders und stopfte sie in den Transporter.

Als ich sie auf dem Atelierboden aufgerollt hatte, sah ich darin plötzlich Unglaubliches: Schwaden der Demenz von Frau Gitta, meiner Mutter begleiteten und überlagerten eine stakkatoartige Wiederkehr von banalen Einzelheiten, Irrsinn und Unsinn und ein ungeheurer unfreiwilliger Humor oder Aberwitz gaben einander die Hand und gleichzeitig spürte ich über all dem die positive, ordnende, sinnstiftende lebensbejahende Ausstrahlung von Frau Olga …